Energiekosten der Industrie

Eine neue Studie von Öko-Institut und DIW rechnet vor, welchen Belastungen durch Energikosten die Wirtschaft ausgesetzt ist. Kurztext: Aufgrund der niedrigen Öl- und Gaspreise deutlich geringeren als noch 2013. Und zwar sowohl absolut als auch - noch deutlicher - bezogen auf die Wirtschaftsleistung.

Interessant ist, dass der neue Energiekostenindex (EKI) versucht, Statistiken zeitnah zu liefern wo das Statistische Bundesamt mindestens 18 Monate für die Veröffentlichung der amtlichen Statistik braucht.

Andererseits beleuchtet der Index mal wieder den “Elefant in the Room” der Energieeffizienz-Förderung: Die Industrie gibt im Schnitt weniger als zwei Prozent ihres Umsatzes für Energie aus. Solange Energie so billig ist, brauch man sich nicht zu wundern, wenn die Industrie andere Prioritäten setzt. Über die energieintensive Industrie, die besonders vom Preisverfall profitiert und dadurch auch nicht gerade zur Energieeffizienz motiviert wird, haben wir da noch gar nicht gesprochen.

Helfen könnte vielleicht, dass die Studie zeigt, dass die Energiekosten bezogen auf die Bruttowertschöpfung (etwas vereinfacht gesagt also auf den Gewinn) natürlich einen höheren Anteil haben. D.h. wenn ich Energiekosten senke, indem ich Effizienzprojekten mit kurzer Amortisationszeit umsetze, steigere ich schon kurzfristig meinen Gewinn. Aber was red’ ich - die meisten Unternehmen haben besseres zu tun, als aktiv ihre Energiekosten zu senken - schließlich sinken die z. Z. ja ganz von allein…